»Von stolzen Rittern und klugen Salondamen«

Die über 800 Jahre alte Burg Posterstein liegt auf einem Bergsporn im idyllischen Sprottental im Dreiländereck Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Die Burg wurde als Wehrburg gegründet, seit dem 15. Jahrhundert im Renaissancestil umgebaut und bis 1990 generalsaniert. Noch immer überragt der Bergfried aus dem 12. Jahrhundert die Landschaft. Seit 2023 wird der 1952 abgerissene Festsaalflügel der Burg wieder aufgebaut. Dabei entsteht eine moderne Infrastruktur, Barrierefreiheit und ein Begegnungsort, wo Salonkultur digital vermittelt wird. Darauf aufbauend sollen Zukunftskonzepte und gesellschaftliche Themen diskutiert werden können.

Das Museum Burg Posterstein zeigt in der Burg Ausstellungen zur Burg selbst und zur Kulturgeschichte der Region – anschaulich aufbereitet für Kinder genauso wie für Erwachsene.

Von Pflugk bis Fallada

Den Besucherinnen und Besuchern begegnen in den Ausstellungen bedeutende Persönlichkeiten, die in der Region wirkten: Der Bogen spannt sich dabei von Kaiser Barbarossas Rittern über das Geschlecht der Puster, auf die der Name der Burg zurückgeht, hin zur bedeutende Burgbesitzerfamilie von Pflugk. Man erfährt, warum sich der Sachsen-Gotha-Altenburger Minister Hans Wilhelm von Thümmel unter einer 1000-jährigen Eiche, nur zwei Kilometer von Posterstein entfernt, begraben ließ. Darüber hinaus lernt man den Bischof Julius Pflugk, einen Zeitgenossen Luthers und Vordenker der ökumenischen Bewegung, kennen; den bekannten Verleger Friedrich Arnold Brockhaus, der live von der Völkerschlacht bei Leipzig berichtete, und den späteren Schriftsteller Hans Fallada, der mehrfach als Patient in der Kurklinik Tannenfeld weilte und auf dem Rittergut Posterstein eine Ausbildung zum Landwirt absolvierte.

Europäische Salongeschichte

Ein Teil der Ausstellung widmet sich dem europaweit bekannten Salon, den die Herzogin Anna Dorothea von Kurland um 1800 im Schloss Löbichau führte. Die Ausstellung zur europäischen Salonkultur erzählt von der Zeit zwischen Französischer Revolution, Herrschaft Napoleons und Wiener Kongress. Die Herzogin war nicht nur reich und schön, sondern eine gut vernetzte, politisch und kulturell interessierte und diplomatisch begabte Frau. Selbst der russische Zar Alexander I. und der Dichter Johann Wolfgang von Goethe besuchten ihren Salon im nahe Posterstein gelegenen Schloss Löbichau. Der Schlosspark Tannenfeld, nur zwei Kilometer von Posterstein entfernt, ist heute noch ein beliebtes Ausflugsziel.

„Die Kinderburg“

Kinder entdecken die Burg Posterstein mit einer Schatzkarte. Denn „Die Kinderburg“-Ausstellung führt mit Stationen zum Anfassen, Ansehen und Anhören interaktiv und spannungsreich durch die gesamte Burg – vom Verlies bis auf den Turm. Kurz und knapp werden von Kindern gestellte Fragen beantwortet. Zum Beispiel: Wie pullerte ein Ritter, wenn er seine Rüstung anhatte? Hatte jeder Ritter ein Pferd? Und: Durfte jeder Ritter oder Burgherrin werden?

Vom 25 Meter hohen Bergfried reicht der Blick bei schönem Wetter bis ins Erzgebirge.

Posterstein selbst liegt am Thüringenwanderweg, der von Altenburg aus Richtung Gera führt. Der Ort ist gepflegt mit einer Reihe schöner Fachwerkhäuser.

Das Museum Burg Posterstein zeigt wechselnde Sonderausstellungen zu regionaler Geschichte und Kunst. In allen Schulferien finden Ferienprogramme mit immer wieder neuen Themen-Schwerpunkten statt. Jedes Jahr zu Pfingsten zieht das dreitägige Mittelalterspektakel tausende Besucher auf den Burgberg, am Weltkindertag, dem 20. September, zeigen Kinder beim Großen Steckenpferdturnier ihr Können du am dritten Advent erwacht beim „Advent im Salon“ mit Musik, Literatur und weihnachtlichem Miteinander die Salonkultur zum Leben.

Information

Kontakt

Museum Burg Posterstein
Burgberg 1
04626 Posterstein
Telefon: 034496 22595
E-Mail: museum@burg-posterstein.de
Website: www.burg-posterstein.de
Blog: blog.burg-posterstein.de

Öffnungszeiten

Dienstag – Sonntag, Feiertag: 10 – 17 Uhr
Nov – Februar:
Dienstag – Freitag: 10 – 16 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertag: 10 – 17 Uhr
Montag Ruhetag (außer Feiertage)
1. Weihnachtsfeiertag: 13 – 17 Uhr
2. Weihnachtsfeiertag: 10 – 17 Uhr
Himmelfahrt, Heiligabend, Silvester und Neujahrstag: geschlossen
letzter Einlass 30 Minuten vor Schließung
Führungen nach Vereinbarung