Burgen sind eingebettet in die Landschaft ihrer Umgebung. Sie nutzen natürliche Formationen und sind umgekehrt Zeugen der Kulturgeschichte, die der Landschaft ihr besonderes Gepräge verleiht. Geschichte, Kultur und Natur sind eng miteinander verzahnt.

Schloss Bertholdsburg in Schleusingen

Naturhistorisches Museum
Mit einer Fläche von knapp 2000 m² erschließen die Dauerausstellungen den Ost-, Nord- und Westflügel von Schloss Bertholdsburg. Der Besucher erlebt die Naturkunde Thüringens, aber auch die Geschichte der Burg und näheren Region.
“Minerale – Faszination in Form und Farbe”
Diese seit 1990 bestehende Exposition eröffnet den Naturkundlichen Rundgang im Museum. 1000 Minerale und Gesteine werden auf 250 m² Ausstellungsfläche in 60 Wandvitrinen vorgestellt. Der Bogen wird gespannt von den Diamanten, Achaten, Bergkristallen bis hin zu Gold, Kupfer, Eisenerz und Steinsalz. Selbst die bei UV-Licht leuchtenden Kristalle (Fluoreszens) sind zu bewundern.Den Schwerpunkt der Ausstellung bilden die Minerale Thüringens und die Entstehung der beiden Thüringer Gebirge. Besonders bekannt sind die Schneekopfkugeln des Thüringer Waldes mit Achat und Bergkristall. Auch in Thüringen gab es umfangreichen Bergbau. Die Haupt- und Begleitminerale des Bergbaus auf Gold, Silber, Kupfer, Kobalt, Uran, Mangan, Eisen, Spat und Salz werden gezeigt. Inszenierungen zum historischen Gold- und Kupferschiefer-Bergbau oder zum Basaltvulkanismus vermitteln einen plastischen Eindruck.
“Auf den Spuren unserer Umwelt – 300 Millionen Jahre Thüringen”                                                         
In der 2001 mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) eröffneten Ausstellung (800 m²) werden “Thüringer Landschaften” von ihren erdgeschichtlichen Wurzeln bis in unsere Tage hinein präsentiert. Seen, Flusslandschaften, Wälder und Moore gab es schon seit Millionen von Jahren, aber was hat sich seitdem verändert? Die Zeitreise führt durch urgeschichtliche Landschaften mit Baumfarnen, Sauriern, Riesentausendfüßern, Haifischen, Ammonshörnern und Urelefanten. Von der Rotliegend-Zeit vor 300 Millionen Jahren bis zum Eiszeitalter hatten wir einen steten Wechsel von Festland und Meer. Als Beweise der Erdgeschichte werden knapp 1000 Fossilien in 40 Vitrinen, aber häufig auch zum Anfassen präsentiert. Etwa 100 verschiedenartige Modelle prähistorischer Tiere und Pflanzen innerhalb der Landschaftsdioramen geben der Schleusinger Ausstellung ihr unverwechselbares Colorit. Die etwa 6 m langen Skelettrekonstruktionen Südthüringer Dinosaurier bilden einen Höhepunkt der Ausstellung. Die Präsentation der heutigen Thüringer Landschaften spricht alle Sinne an. Wald, Gewässer und Wiesen sehen, riechen, hören und betasten. Lebende Fische und Urkrebse sind in mehreren Aquarien zu beobachten. Zu den beiden UNESCO-Biosphärenreservaten Vessertal und Rhön werden thematische Einführungen gegeben.

Burg Gleichen

Ausstellung „Karge Schönheit – Steppenrasen in Thüringen“
Die besondere Bedeutung der Thüringer Steppenrasen als Vorposten der großen osteuropäischen Steppen und Hotspots der biologischen Vielfalt macht ihren Schutz zu einer herausragenden europäischen Angelegenheit. Von den mehr als 800 Hektar Steppenrasen in Deutschland liegen 43 Prozent in Thüringen, mit dem Kyffhäuser als größtes zusammenhängendes Gebiet.
Die Schautafeln, Modelle sowie ein Film zu den Steppenrasen sind Teil einer neuen Daueraustellung auf der Burg Gleichen. Im Burghof haben die Mitarbeiter des EU-LIFE-Projekts Beete mit Steppenpflanzen gestaltet, vor der Burg den Naturlehrpfad „Schätze am Wegesrand“ eingerichtet, im gesamten Drei-Gleichen-Gebiet Infotafeln und Sitzgruppen. Zusammen mit dem Förderverein des Naturkundemuseums Erfurt entstand auch das Begleitheft „Burggeist und Steppenhexe – Auf Entdeckungstour durch die Steppenrasen an der Burg Gleichen“. Es richtet sich an Kinder, die vor Ort mehr über die Burg und die Natur lernen möchten.