»Französische Festungsbaukunst in Thüringen«

Der Dreißigjährige Krieg hinterließ die Wasserburg Heldrungen als Ruine und gab den Anstoß zum Neubau als Festung des Frühbarock. Hohe Wälle und starke Eckbastionen, umgeben von zwei Gräben, prägen bis heute das eindrucksvolle Bild der Anlage. Doch bereits vor der Zerstörung 1645 war das noch heute in Teilen vorhandene Schloss von einer Festung umgeben. Graf Ernst II. von Mansfeld errichtete hier zu Beginn des 16. Jahrhunderts sein vierflügeliges Residenzschloss anstelle einer Burg aus dem 12. Jahrhundert. Einzelne Burgelemente wie den Turm und ein Gewölbe bezog man in den Schlossbau ein. Große Teile des Renaissancebaus haben die Zerstörungen überstanden und machen heute den Kern der Wasserburg aus.

Parallel zum Schloss entstand die Festung, für die man ebenfalls Vorhandenes nutzte. Der alte Halsgraben wurde überwölbt und diente fortan als Kasematte. Neu angelegt wurden Bastionen und Erdwälle, auch der doppelte Wassergraben wurde schon damals angelegt.

Die solide Befestigung machte Heldrungen immer wieder zum Kriegsschauplatz. So wurde im Bauernkrieg 1525 Thomas Müntzer vor seiner Hinrichtung hier eingekerkert, und auch im Schmalkaldischen Krieg 1546/47 kam es zu einer Belagerung – ein Zustand, der sich im Dreißigjährigen Krieg 1618 bis 1648 mehrfach wiederholte.

Trotz des Wiederaufbaus infolge der Zerstörung erlangte die Wasserburg ihre militärische Bedeutung nicht mehr zurück, stattdessen wurde sie Amtssitz mit Gefängnis und Getreidemagazinen und blieb dies auch nach dem Übergang an das Land Preußen 1815.

Bereits seit Ende der 1970er Jahre wird in der Wasserburg Heldrungen eine Jugendherberge betrieben. Die Jugendherberge „Wasserburg Heldrungen” wird seit 2011 in mehreren Bauabschnitten saniert, sodass der Komfort sich erheblich verbessert. Vielfältige Gruppenangebote nutzen das besondere Potential der Festung, die sich zudem auch als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Kulturlandschaft Nordthüringens anbietet.

Information

Kontakt

Wasserburg Heldrungen
Jugendherberge Heldrungen
Schloßstr. 13
06577 An der Schmücke OT Heldrungen
Fon: 036473 91224
Fax: 034673 98136
E-Mail: heldrungen@jugendherberge.de
www.thueringen.jugendherberge.de

Öffnungszeiten

Führungen nach telefonischer Vereinbarung
Burgcafé: z.Z. geschlossen