Veste Heldburg
»Burg der Wettiner«
Landschaftsbeherrschend ist die Veste Heldburg auf ihrem 403 Meter hohen Phonolithkegel von Weitem sichtbar. Ihre Ursprünge gehen wohl auf das 12. Jahrhundert zurück. Sie wird erstmals 1317 als „castrum“ erwähnt, als die im thüringischen Grenzgebiet ansässigen Grafen zu Henneberg einen Amtssitz errichteten. Nach verschiedenen Besitzerwechseln ging die Veste 1374 an die Wettiner über. Sie nutzten die Veste vorwiegend als Verwaltungs- und Jagdsitz. In den Jahren um 1500 erfolgte ein umfassender Ausbau der Anlage unter Kurfürst Friedrich III. von Sachsen. Johann Friedrich II. von Sachsen-Coburg ließ Ende des 16. Jahrhunderts den prächtigen, schlossartigen Renaissanceflügel – den Französischen Bau – als Ausdruck des ernestinischen Anspruchs auf die sächsische Kurwürde errichten. Nach dem 30-jährigen Krieg scheiterten Versuche, die Veste zur Festung auszubauen und eine lange Phase des Verfalls begann.
Unter Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen wurden im 19. Jahrhundert im Zuge eines romantischen Interesses am Mittelalter Wohnräume der Heldburg im Stil der Neorenaissance und der Neogotik ausgestattet. Die erhaltene Originalausstattung der Freifraukemenate ist zu besichtigen. Nach dem verheerenden Brand von 1982 war die Veste erneut dem Verfall preisgegeben. Ihre Sanierung erfolgte schrittweise nach der Wiedervereinigung 1989/1990.
Die Veste Heldburg ist Sitz des neu eröffneten Deutschen Burgenmuseums, für das die Heldburg selbst das wichtigste Exponat als Spiegel des Burgenbaus in ganz Deutschland ist. Das Museum präsentiert spannend und lehrreich Einblicke in die Entwicklung der Burgen im deutschen Sprachraum, den Burgenbau, die geschichtlichen Bedingungen und das Leben in der Burg.