Bastille Weimar
»Residenz der Herzöge«
Das Schloss zu Weimar, Teil des UNESCO-Weltkulturerbes „Klassisches Weimar“, geht auf eine seit dem 10. Jahrhundert nachweisbare Wasserburg der Grafen von Weimar-Orlamünde zurück. Bei dem großen Stadtbrand 1424 wurde die inzwischen in wettinischen Besitz gelangte Burg zerstört. Herzog Wilhelm der Tapfere ließ sie bis 1439 wieder aufbauen.
Noch vor der verlorenen Schlacht bei Mühlberg 1547 und dem Verlust Torgaus und Wittenbergs wurde die mittlerweile Hornstein genannte Burg als wichtigste verbliebene Residenz der ernestinischen Herzöge zum Renaissanceschloss ausgebaut. Architekt war Nikolaus Gromann, bekannt von Bauten wie Schloss Hartenfels in Torgau oder der Veste Heldburg.
Zwar wurde die Anlage im 17. und 18. Jahrhundert wiederholt Opfer der Flammen und zweimal neu errichtet, jedoch bewahrte man den in der Barockzeit mit einem Turmhelm versehenen Bergfried und den Torbau, die seit dem 18. Jahrhundert den Namen Bastille tragen, als sichtbare Zeugnisse der verlorenen Kurfürstenwürde.
Der alte Bergfried veranschaulicht mit seinem mittelalterlichen Baukörper mit barocker Haube den Übergang von Burgen zu Schlossanlagen. Künftig wird die Bastille als Architekturdokument präsentiert.
Im Torhaus gibt eine vorläufige Ausstellung Einblick in die bewegte Baugeschichte des Ensembles. Ein Erlebnisraum “Bach in Weimar” erzählt die Geschichte von Bachs Jahren in Weimar, die mit einer mehrwöchigen Inhaftierung in der Bastille endeten.